Miteinander zu ringen, zu werfen und am Boden zu kämpfen, wird kurz unter dem englischen Begriff Grappling zusammengefasst.
Schon bei kleinen Kindern sieht man, dass unser primärer Kampfinstinkt das Ringen ist. Sich ringend miteinandern zu messen und den Gegner zu Boden ringen zu wollen, entspricht offensichtlich einem Urinstinkt. Daher ist es kaum verwunderlich, das Ringen und Werfen die wohl älteste Form des Kämpfens ist und in allen Kulturen zu finden ist. Die Griechen und Römer der Antike haben gerungen, genauso wie die Mongolen und die Wikinger. Auch heute gibt es noch zahllose Ringkampf-Stile: in Europa gibt es, neben dem klassischen olympischen Ringen im griechisch-römischen Stil und im Freistil, auch noch immer Ringerkampftraditionen in Skandinavien (Glima), in der Schweiz (Schwingen), im Alpenraum (Ranggeln), der Türkei (Ölringen), bei den Bretonen und auf den Kanaren. Egal wo man hinschaut, im arabischen Raum, in Afrika, Asien und Südamerika, überall gibt es eigene Ringkampfkünste.
Die weltweit bekanntesten Grappling-Stile oder Kampfsportarten mit hohem Grapplinganteil sind das japanische Judo, Ju Jutsu, Jiu Jitsu, die brasilianischen Varianten Luta Livre und Brazilian Jiu Jitsu (BJJ), das russische Sambo oder das philippinische Dumog.
Sehr angesagt sind heute Wettkampfformen, bei denen Schlagen und Treten mit Grappling kombiniert wird. Dies nennt sich je nach Land, Organisation und Regelwerk dann Catch Wrestling, Sanda/Sanshou, Vale Tudo, Shooto/Shootfighting/Shootwrestling, Combat Submission Wrestling (CSW) oder Mixed-Martial-Arts (MMA). Auch das gab es letztlich schon in der Antike und war schon vor 2.500 Jahren, als Pankration bezeichnet, Teil der Olympischen Spiele. Die Disziplinen Schlagen/Treten und Werfen/Bodenkampf, werden hierbei in der Regel getrennt voneinander trainiert, indem man Boxen und Thai-/Kickboxen trainiert und Grappling.
In der Selbstverteidigung versucht man den Bodenkampf zu vermeiden, weil er hohe Risiken beinhaltet (ggf. hohe Gewichtsunterschiede, problematische Verteidigung gegen einen potentiellen zweiten Angreifer, wenig Bewegungsspielraum bei plötzlichem Messereinsatz). Nichts desto trotz bestimmen wir einen Kampfverlauf nicht allein und sehr viele Auseinandersetzungen auf der Straße enden früher oder später am Boden. Plötzlich wird es essentiell wichtig, ein solides Maß an Bodenkampffähigkeiten zu haben, sich schnell aus unglücklichen Positionen befreien zu können und den Gegner so zu dominieren, dass man den Kampfverlauf bestimmt und sich eine Chance erarbeiten kann vom Boden zu entkommen oder alternativ den Angreifer durch Hebel oder Würger zur Aufgabe zwingen kann.
Unabhängig von der Notwendigkeit im Kontext Selbstverteidigung, ist Grappling eine intelligente Kampfsportart, die sehr viel Spaß macht und ein Fitnessprogramm für den ganzen Körper ist. Im miteinander ringen trainierst du Technik, Kraft und Kondition gleichermaßen. Auch der Kopf wird gefordert, denn Grappling ist vergleichbar einem Schachspiel. Jede Aktion führt zu einer angepassten Reaktion des Partners. Je besser man diese Reaktionen vorhersehen und bereits im Vorwege einplanen kann, desto erfolgversprechender wird das eigene Spiel. Es ist ein toller Sport, vielseitig, intelligent und fordernd - eine perfekte Vertiefung zu unseren Krav Maga- und Filipino Fighting Arts-Kursen oder als Ergänzung zum Boxen/Kickboxen.
Grappling ist schweißtreibende Arbeit, die Spaß macht.
Schwerpunkt Bodenkampf
Der Schwerpunkt unserer Grapplingklasse liegt im sogenannten No-Gi Bodenkampf. Gi ist die japanische Bezeichnung für den "Kampfanzug", wie man ihn aus dem Judo, Ju Jutsu oder BJJ kennt. No-Gi bedeutet daher, dass keine speziellen Anzüge benötigten werden, sondern die ganz normale Sportkleidung ausreicht.
Mit Bodenkampf ist gemeint, dass der Schwerpunkt nicht bei Wurftechniken liegt, sondern primär das Kämpfen in einer Bodenlage trainiert wird. Gelehrt werden verschiedenste Positionen, Positionswechsel, Befreiungstechniken, Hebel und Würger. Dabei steht ein freundschaftliches Miteinander im Vordergrund, kein ego-getriebener Konkurrenzkampf. Es geht darum miteinander und voneinander zu lernen und Spaß zu haben.
Im Gi-Ringen werden oftmals die Ärmel, Kragen oder Hosenbeine beim zugreifen, hebeln oder würgen zur Hilfe genommen. Im No-Gi Grappling werden die Griffe direkt am Arm, Bein oder Körper ausgeführt. Bekannte No-Gi Systeme sind das brasilianische Luta Livre und das japanische Shooto.
Wir unterrichten Grappling als integralen Bestandteil im Krav Maga und im Filipino Fighting Arts (phil. Ringkampf Dumog) Training. Zudem bieten wir Grappling auch als gesonderte Schwerpunkteinheit an, zur Vertiefung der Materie.
Wie kann ich mir eine Grappling-Stunde vorstellen?
Das Training beginnt mit einem gemeinsamen funktionellen Aufwärmen, gefolgt von einem Technikteil in dem bestimmte Positionen und Griffe im Detail erklärt und trainiert werden. Anschließend probiert man, im freien Spiel miteinander, diese Techniken zur Anwendung zu bringen.
Du wirst viel lernen, schwitzen und Spaß haben.
Ein Einstieg ist auch ohne Vorkenntnisse, Kondition und Ausrüstung jederzeit möglich.
Montag
Boxen
18.00-19.00
Kali Fortgeschrittene
19.00-20.00
Kali Mittelstufe
20.00-21.00
Kali /Einsteiger
21.00-22.00
Dienstag
Fitness - Kickboxen
18.00-19.00
Kickboxen
19.00-20.00
X-Fit Functional Fitness
20.00-21.00
Krav Maga
21.00-22.00
Mittwoch
Krav Maga
18.00-19.00
Kali /Einsteiger
19.00-20.00
Kali Fortgeschrittene
20.00-21.00
Kali Mittelstufe
21.00-22.00
Donnerstag
Krav Maga
18.00-19.00
Grappling
19.00-20.00
Fitness - Kickboxen
20.00-21.00
Kickboxen
21.00-22.00
Freitag
Krav Maga
19.00-20.00
X-Fit Functional Fitness
20.00-21.00
Sparring /ab Mittelstufe
21.00-22.00