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ACADEMY

Der lange Weg zum Lakan Apat

Kim Dorendorf gehört, neben meiner Frau Tina, zu meinen langjährigsten Schülern. Er trainiert gut 25 Jahren Kampfsport und ist seit mehr als 20 Jahren mein Schüler. 2002 hat Kim seine erste Schülerprüfung in phil. Kampfkunst gemacht und 2005 seine erste Trainerlizenz, als Kadua Guro der International Kali Arnis Eskrima Federation. Nun, nach 20 Jahre FMA-Training, ist er am 6. Aug 2022 angetreten, um eine Prüfung zum Lakan Apat (4. Dan) abzulegen. Sein Prüfungspartner Markus Klemm aus Mannheim und Kim haben beide gezeigt, was es heißt, wenn Bewegungen in Fleisch und Blut übergegangen sind und mit einem tollen Bewegungsflow begeistert.

 

Exkursion die die Progression des Lernens

  • Anfänger - die mechanische Phase: Ein Schüler lernt Inhalte zuerst mechanisch, wie ein Roboter. Gezeigtes wird nachgeahmt, ohne aber ein Gefühl oder Verständnis für die Bewegung zu haben.
  • Mittelstufe/Fortgeschrittene - die technische Phase: Beherrscht man die Bewegung und hat ein Verständnis entwickelt, für den Sinn, die Funktionsweise und worauf es bei der Ausführung ankommt, dann wird aus der Bewegung eine Technik. Mit der Zeit werden die Techniken flüssiger, weil der Körper ein Bewegungsgefühl entwickelt und einzelne gelernte Elemente können nicht nur angewendet, sondern auch mit anderen Techniken verknüpft werden.
  • Weit fortgeschrittene/Schwarzgurte - die kreative Phase: Mit zunehmendem Repertoire und Können werden diese Verknüpfungen immer vielseitiger und können spontaner auf Situationsveränderungen angepasst werden, bis man irgendwann an den Punkt kommt einfach zu reagieren - der Schüler ist nun in der kreativen Phase angekommen. Nun bekommt die Kampfkunst eine persönliche Note, denn der Körper fängt an frei zu fließen und zu reagieren.
  • Meisterschaft - die Flow-Phase: Die Techniken sind zur zweiten Natur geworden und laufen von allein. Körper und Geist sind eins und agieren als eine Einheit, quasi im Autopilot-Modus. Wie unser Körper ohne willentliches Zutun die Organfunktionen steuert, übernimmt er nun auch hier bei Bedarf. Ohne selbst aktiv nachzudenken und zu entscheiden, wird reagiert und dabei auf wundersame Weise alle Faktoren berücksichtigt: Art des Angriffs, Angriffswinkel und -dynamik, Distanz, Geschwindigkeit, eigene Position zum Gegenüber, Position der Hände und Beine, Balance, notwendiger Gewalt- und Krafteinsatz, .... Widerstände werden erspürt und umgangen oder gebrochen, je nach Position, Balance und Kraftverhältnis - alles ganz automatisch. Oft kann man selbst nicht mal genau sagen, was für ein Angriff kam und was man drauf gemacht hat. Der Körper hat einfach gemacht und das alles mit einer fließenden Leichtigkeit - dann ist die Meisterschaft erreicht.

Man kann einer Ausführung ansehen, in welcher Phase der Schüler steht. Zwei Prüflinge zu erleben, die im Flow sind, ist daher eine besondere Freude und zeigt, dass Kali bei ihnen in Fleisch und Blut übergegangen ist. Es heißt: "Ein Profi trainiert nicht, bis er eine Technik richtig macht, sondern bis er sie nicht mehr falsch machen kann". Kim und Markus sind definitv Profis :-).

Ich gratuliere von ganzem Herzen und möchte mich meinerseits für die vielen Jahre der Treue und Freundschaft aus vollem Herzen bedanken!

Marcus